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Newsletter »ValiKom Transfer« Ausgabe 03/2022

Informationsveranstaltungen zur Steigerung der Bekanntheit von ValiKom Transfer

Die ValiKom Projektkammern organisieren in regelmäßigen Abständen Informationsveranstaltungen, damit das Projekt bundesweit an Bekanntheit gewinnt. Diese werden in digitaler Form, in Präsenz oder als Hybrid-Veranstaltungen angeboten. Diese Veranstaltungen richten sich in erster Linie an Multiplikatoren, also z.B. an Berater*innen anderer Organisationen oder Unternehmen, die sich über das Validierungsverfahren informieren und dieses ggf. ihren Mitarbeitenden bzw. Kundinnen und Kunden empfehlen wollen.

So führten beispielsweise am 04. Mai 2022 die Handwerkskammer (HWK) Region Stuttgart und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart gemeinsam ein Online-Multiplikatoren-Event zum Thema „Berufskompetenzen sichtbar machen – mit dem ValiKom-Transfer-Zertifikat“ durch.

Unter den rund 40 Teilnehmenden waren viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter externer Beratungsstellen, aber auch Anerkennungsberaterinnen und Anerkennungsberater anderer Kammern.

Gestartet wurde die Veranstaltung mit einer kurzen Blitzumfrage, um den Wissensstand der Teilnehmenden abzufragen. Es folgten einige Zahlen und Fakten zum Hintergrund des ValiKom Transfer Validierungsverfahrens und die Darstellung des Verfahrensablaufs anhand eines Teilnehmerbeispiels.

Das Highlight der Veranstaltung war die abschließende Talkrunde, bei der acht ValiKom Berufsexperten, eine ehemalige Verfahrensteilnehmerin und ein Unternehmensvertreter von ihren Erfahrungen mit dem Verfahren berichteten.

Die Rückmeldungen von den Teilnehmenden des Multiplikatoren-Events waren durchweg positiv. Durch das Event konnte die Handwerkskammer Region Stuttgart schon einen neuen Teilnehmer für das Projekt gewinnen.

Die HWK Region Stuttgart und die IHK Region Stuttgart planen zukünftig zwei Veranstaltungen pro Jahr in diesem Format durchzuführen.

 

Alle geplanten Veranstaltungen der Projektpartner finden Sie auf unserer Homepage!

Erfolgsgeschichte: Durch das Validierungszertifikat eine Vollzeitstelle erhalten - Mahta Mashali berichtet, wie sie das Validierungsverfahren empfand

Mahta Mashali aus Stuttgart hat das Validierungsverfahren für den Referenzberuf `Kauffrau im Einzelhandel‘ durchlaufen und war ein Gast bei der Talkrunde der gemeinsamen Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart und der Handwerkskammer Region Stuttgart (s. oben). Frau Mashali nahm bei dem Online-Multiplikatoren Event teil, um potenziellen Teilnehmenden die Angst zu nehmen und Einblicke in das Verfahren zu geben. Wir möchten Ihnen Mahta Mashalis Geschichte ebenfalls vorstellen.

 

Frage: Frau Mashali, erzählen Sie uns etwas zu Ihrem beruflichen Werdegang?
Mahta Mashali: Ich arbeite seit 15 Jahren in unterschiedlichen Branchen des Einzelhandels. Angefangen habe ich bei einer Tankstelle hinter der Kasse. Die Arbeit hat mir sehr viel Spaß bereitet. Da ich schon immer sehr wissbegierig war, strebte ich nach mehr. Ich war sogar so weit, dass ich im Alter von 35 Jahren eine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel durchlaufen wollte, doch leider konnte dies bei meiner damaligen Arbeitsstelle nicht realisiert werden. Nach dem Job bei der Tankstelle habe ich als Aushilfe in einem Bekleidungsgeschäft gearbeitet. Leider habe ich aufgrund eines fehlenden Nachweises meiner Kompetenz keine Festanstellung erhalten. Seit 2016 arbeite ich nun bei einer großen Supermarktkette.

Wie sind Sie auf das Validierungsverfahren aufmerksam geworden? Welche Gründe haben Sie motiviert?
Mahta Mashali: Ich war schon lange auf der Suche nach einer Möglichkeit, um mein Können zu zertifizieren zu lassen. Da mein aktueller Arbeitgeber mir nur eine Vollzeitstelle anbieten konnte, wenn ich einen offiziellen Nachweis über meine Fähigkeiten hatte, war für mich klar, dass ich jetzt aktiv werden muss. Zum Glück hat eine Freundin mich auf das Validierungsverfahren aufmerksam gemacht und ich habe diese Chance direkt ergriffen!

Am Verfahren haben Sie bei der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart teilgenommen. Wie waren Ihre Erfahrungen?
Mahta Mashali: Genau, ich habe mich auf der Webseite des Projektes ValiKom Transfer informiert und direkt bei meiner zuständigen IHK angerufen. Frau Prochotta, eine Mitarbeiterin der IHK, hat mir das Verfahren ausführlich erklärt. Alles lief sehr verständnisvoll und unkompliziert ab. Auch das Gespräch mit den Berufsexperten lief sehr harmonisch ab, mir wurde schon vorab meine Angst und Nervosität genommen.

Nun interessiert uns, wie Sie die Fremdbewertung empfunden und gemeistert haben, Frau Mashali?
Mahta Mashali: Die Fremdbewertung fand bei meinem Arbeitgeber statt und das war gut, denn so konnte mein Vorgesetzter sehen, wie umfangreich eine Fremdbewertung ist. Als ich ihm von meiner Teilnahme am Validierungsverfahren erzählt habe, war er zunächst skeptisch gegenüber dem Verfahren, da er noch nie etwas davon gehört hatte. Die Dauer und auch der Umfang haben ihm jedoch gezeigt, dass man wirklich sein Können unter Beweis stellen muss. Dass mir dies so gut gelungen ist, hat mich mächtig stolz gemacht. Generell war die Fremdbewertung anspruchsvoll, aber alle Aufgaben haben sich an meinem Arbeitsalltag orientiert.

Und wie geht es jetzt für Sie nach der erfolgreichen Validierung weiter?
Mahta Mashali: Dank des Zertifikats der IHK Region Stuttgart habe ich endlich einen Nachweis meiner beruflichen Kompetenzen erhalten. Aufgrund der Zertifizierung hat mir mein Arbeitgeber nun auch eine Vollzeitstelle angeboten. Außerdem will die Geschäftsleitung mir eine Weiterbildung ermöglichen und unterstützt mich bei allem Weiteren. Und ich habe das Verfahren bereits einem Arbeitskollegen empfohlen.

Zusammenarbeit zwischen den Arbeitsagenturen und ValiKom Projektkammern: Erstes Zwischenfazit fällt positiv aus

Seit April läuft die erste Erprobungsphase einer engeren Zusammenarbeit zwischen Arbeitsagenturen (AA), Jobcentern (JC) und Projektkammern (berichtet im Newsletter 02/2022). Das Ziel des Vorhabens ist, Erkenntnisse zu sammeln, wie eine zielgerichtete Zusammenarbeit zwischen Kammern und Arbeitsagenturen bzw. Jobcentern etabliert werden kann. Anfang Juli fanden nun in den drei Regionen, in denen die Zusammenarbeit erprobt wird, digitale Workshops statt, in welchen die Vermittlungsfachkräfte der Arbeitsagenturen und Jobcenter sowie die Kammermitarbeitenden von ihren bisherigen Erfahrungen berichtet haben. Moderiert wurden die Workshops vom Forschungsinstitut für berufliche Bildung im Handwerk (FBH) – der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts ValiKom Transfer.

Neben dem aktuellen Umsetzungsstand in den Regionen wurde sich auch darüber ausgetauscht, welchen Nutzen das Validierungsverfahren den Kund*innen der Arbeitsagenturen und Jobcenter bietet und wie die Arbeitsvermittler*innen diesen für die Kund*innen übersetzen können. Die Zusammenarbeit vor Ort sowie die Unterstützung der Vermittlungsfachkräfte durch die Kammern wurden sehr positiv bewertet.

Die Workshop-Teilnehmenden waren sich einig, dass ein Validierungsverfahren eine gute Chance bietet, arbeitslose Personen langfristig in den Arbeitsmarkt zu integrieren, da mit dem Verfahren die Kompetenzen einer Person transparent sichtbar gemacht werden und somit die Vermittlung in eine adäquate Beschäftigung leichter fällt. Allerdings ist es aktuell herausfordernd, die Kund*innen vom Nutzen eines Validierungsverfahrens zu überzeugen, da aufgrund der hohen Arbeitskräftenachfrage Kund*innen – auch im Helferbereich – sehr schnell wieder in Arbeit vermittelt werden können. Daher sehen sie oftmals nicht die Notwendigkeit, ihr Können mit einem Validierungsverfahren sichtbar zu machen. Gemeinsam wurden deshalb in den Workshops Ideen und Ansätze entwickelt, mit denen die Vermittlungsfachkräfte die Vorteile eines Validierungsverfahrens noch besser darstellen können. Ob diese Ideen Wirkung zeigen, werden die zweiten Workshops, die für das letzte Quartal 2022 geplant sind, zeigen.

Aktuelles

Im Rahmen des Projektes wird das Berufsangebot weiter ausgebaut.

Handwerkskammern können Teilnehmende jetzt zusätzlich zu den Referenzberufen:

  • Bäcker/in,
  • Beton- und Stahlbetonbauer/in,
  • Dachdecker/in,
  • Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk sowie
  • Hochbaufacharbeiter/in Schwerpunkt Beton- und Stahlbetonarbeiten

validieren.

 

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