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Impressionen

Seit Oktober 2015 erarbeiten und erproben vier Handwerkskammern (Dresden, Hannover, München und Oberbayern, Münster) und vier Industrie- und Handelskammern (Halle-Dessau, Köln, München und Oberbayern, Stuttgart) im BMBF-geförderten Projekt ValiKom ein Verfahren zur Validierung non-formal und informell erworbener Kompetenzen. Das Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk (FBH) begleitet das Projekt wissenschaftlich.

Am 14. Dezember 2017 wurde das Verfahren in Berlin der interessierten Öffentlichkeit im Rahmen der Fachtagung »Können« sichtbar machen – Berufliche Kompetenzen validieren vorgestellt. Veranstaltet wurde die Fachtagung mit über 160 Teilnehmenden vom Westdeutschen Handwerkskammertag, der die Projektleitung inne hat. Michaela Padberg, WDR-Journalistin, moderierte die Veranstaltung.


Den thematischen Einstieg übernahm Kornelia Haugg, Leiterin der Abteilung Berufliche Bildung, Lebenslanges Lernen im Bundesministerium für Bildung und Forschung, gemeinsam mit Dirk Palige, Deutscher Handwerkskammertag, und Dr. Achim Dercks, Deutscher Industrie- und Handelskammertag, die das Projekt initiiert haben. Sie stellten sich im gemeinsamen Interview Fragen zum Hintergrund des Projekts.

 

Für die wissenschaftliche Einordnung des Themas sorgte Professor Peter Dehnbostel, der sich in seiner Forschungsarbeit umfassend mit der Validierung informell und non-formal erworbener Kompetenzen beschäftigt hat. In seinem Referat stellte er die europäische Empfehlung zur Validierung non-formal und informell erworbener Kompetenzen sowie die Ausgestaltung und Implementierung eines Validierungsverfahrens aus wissenschaftlicher Sicht vor. Die Präsentation zum Vortrag finden Sie hier.

 Den ersten Einblick in das ValiKom Verfahren erhielt das Publikum durch einen Kurzfilm, der einen Fliesenleger und eine Restaurantfachfrau vorstellt, die das Validierungsverfahren erfolgreich durchlaufen haben. Neben den Kammerberaterinnen kamen auch Arbeitgeber und Berufsexperten zu Wort.

Den Film finden Sie hier.

Andreas Oehme, Westdeutscher Handwerkskammertag, berichtete aus der Arbeit des Entwicklungsprojektes und stellte das Validierungsverfahren im Detail vor. Der Ablauf des Verfahrens basiert auf der europäischen Empfehlung zur Validierung non-formal und informell erworbener Kompetenzen und umfasst vier Phasen:

  • Information und Beratung
  • Dokumentation
  • Bewertung
  • Zertifizierung

Das Verfahren können Personen über 25 Jahre in Anspruch nehmen, die über eine einschlägige Berufserfahrung verfügen, nicht aber über einen formalen Berufsabschluss.

Die Präsentation zum Vortrag finden Sie hier.


Danach erhielten die Teilnehmenden der Fachtagung einen ganz persönlichen Einblick in das Verfahren: zwei Verfahrensteilnehmerinnen, zwei Berufsexpertinnen und eine Beraterin aus dem Projektteam berichteten von ihren Erfahrungen. Rolf R. Rehbold, der die wissenschaftliche Begleitung des Projekts durch das FBH leitet, ergänzte die Praxisberichte um Hintergrundinformationen zu den Inhalten und dem Ablauf der Erprobung.


Während der Mittagspause konnten sich die Teilnehmenden am Infostand bei den Projektmitarbeiterinnen der Kammern über ValiKom informieren und Informationsmaterialien mitnehmen.


Während der abschließenden Podiumsdiskussion diskutierten Akteure der Arbeitsmarkt- und Berufsbildungspolitik die notwendigen Rahmenbedingungen für die Einführung eines Validierungsverfahrens. Auf dem Podium saßen Dr. Volker Born, Deutscher Handwerkskammertag, Michael van der Cammen, Bundesagentur für Arbeit, Dr. Oliver Heikaus, Deutscher Industrie- und Handelskammertag, Moritz Lohe, Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Mario Patuzzi, Deutscher Gewerkschaftsbund DGB, sowie Peter Thiele, Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Podiumsteilnehmer diskutierten angeregt miteinander und waren sich einig, dass Deutschland Verfahren zur Validierung benötigt und die Ergebnisse aus dem Projekt ValiKom in die Fläche gebracht werden müssen. Das Publikum beteiligte sich intensiv mit interessanten Fragen und bildungspolitischen Statements.